Die League of European Research Universities fordert aktuell die Inklusion von Sex (biologischen) und Gender (sozialen) Geschlechteraspekten in Forschung und Entwicklung: auf allen Ebenen der Finanzierung, der Planung, der Methodik und Interpretation bis hin zur Abschätzung ihrer Auswirkungen auf Individuen und Gesellschaft.
"Biological sex differences and behavioural gender differences - and the interaction between the two - can produce very different ... outcomes ... Interaction often occurs between sex- and gender-relevant factors and it can be hard to distinguish between the two." (LERU, 6 pdf 310 kB)
Diese Aufforderung braucht das Zusammenführen von Expertise aus allen Disziplinen und die Vermittlung von Doppelkompetenzen in der Genderforschung und in den jeweiligen naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen.
Gender Studies zu Natur- und Technikwissenschaften erfordern Doppelkompetenzen in der Genderforschung und in den jeweiligen naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen.
Zur stärkeren Vernetzung, zum Aufbau eines differenzierten Dialogs und zur Entwicklung von Forschungs- und Lehrkooperationen zwischen Gender Studies/Science Technology Studies, den Sozialwissenschaften und naturwissenschaftlich-technischen sowie bio-medizinischen Disziplinen habe ich ein neues Konzept entwickelt. Aufbauend auf dem methodischen Repertoire der Genderforschung zur Analyse der Wissensproduktion in den Natur- und Technikwissenschaften und ihrer gesellschaftlichen Implikationen steht hier die Zusammenführung von Forschenden aus allen diesen Fachrichtungen im Zentrum.
In aktuellen Themenfeldern an der Schnittstelle von Natur und Kultur (z. B. Epigenetik, Neuro- und Kognitionswissenschaften, Umweltwissenschaften) wird heute die wechselseitige Expertise in der interdisziplinären Zusammenarbeit von beiden Seiten eingefordert. Es geht also nicht um ein generelles "Gender-in-Naturwissenschaften", sondern um die Integration von Gender-Fragestellungen in aktuelle Themenfelder von beiderseitigem Interesse.